Häufigste Ursache von chronischen Sportverletzungen sind Fehl- oder Überbelastungen und nicht auskurierte, akute Blessuren. Chancen auf Heilung gibt es trotzdem.
Akute Sportverletzungen auszuheilen ist deshalb so wichtig, weil es sonst zu Spätfolgen und Abnutzungserscheinungen kommen kann. Besonders gefährdet ist der Knorpel, die Gleitschicht der Gelenke. Knorpelzellen sind sehr eigenwillige Zellen. Sie brauchen spezielle Bedingungen, um zu überleben. Bei Störung des Systems degenerieren sie und sterben ab. Die Folge ist Arthrose. Vor allem das Kniegelenk ist häufig betroffen – besonders nach Verletzungen wie Meniskus- oder Kreuzbandriss.
Schmerzen bei Belastung und zunehmende Unbeweglichkeit im Gelenk sind die Folge der Verschleißerscheinung.
In den letzten Jahren hat sich die KernspinResonanzTherapie MBST sehr bewährt. Es handelt sich dabei um eine elektromagnetische Stimulation von Körpergewebe, übertragen durch eine Luftspule, ähnlich einer Bestrahlung. Die Behandlung mit dreidimensionalen Magnetfeldern aktiviert Reparaturvorgänge im Knorpel. Die Therapie ist bei Arthrosenaller Schweregrade ideal geeignet. Sie kann aber auch direkt nach Unfall- oder Sportverletzungen zum Einsatz kommen und erspart oft auch einen operativen Eingriff.
Knorpelschäden können auch durch einen minimal-invasiven Eingriff behandelt werden, wobei mehrere Techniken zur Verfügung stehen. Wenn der Knorpel fehlt, kann entweder durch gezüchtete Knorpelzellen oder durch Anwendung der sogenannten Mikrofrakturierung, der freiliegende Knochen mit Gewebe überzogen werden. Um Arthrose vorzubeugen, werden auch schon kleine Defekte am Knorpel mit Erfolg repariert.
Die unglaubliche Erfolgsgeschichte des Laufsportes führte zu einer „neuen“ Sportverletzung, dem „Läuferknie“. Der medizinische Ausdruck ist Ilio-tibiales Bandsyndrom (ITBS). Es handelt sich dabei um eine Überbelastung, bei der die Kniescheibe am unteren Ende des Oberschenkels reibt. Jeder vierte Läufer ist davon betroffen, Frauen etwas häufiger als Männer.
Typisch sind Schmerzen am Übergang des Oberschenkels zum Knie auf der Außenseite. Die Beschwerden treten vor allem beim Laufen auf. Mit der Zeit schmerzen die Knie auch beim Treppensteigen oder Sitzen mit abgewinkelten Beinen. Die Ursache dafür ist eine Schleimbeutelentzündung, als Folge der Überlastung.
Fehlstellungen, X-Beine und Fehler beim Laufen können zu einer Verkürzung des Tractus iliotibialis (großes Oberschenkelband) führen.
In der Akutphase kann durch Eisbeutel und entzündungshemmende Medikamente eine Besserung erzielt werden. Kurzfristig können auch Injektionen mit Cortison oder Anästhetika verabreicht werden. Das Knie sollte geschont werden. Eine Laufpause von zwei bis drei Monaten ist sinnvoll. Massagen und Physiotherapie können die verkürzte Muskulatur lockern und dehnen. Die Nachbehandlung kann allerdings sehr langwierig und aufwendig sein. Geduld ist also gefragt.
In weiterer Folge sollte eine Analyse der Belastung erfolgen, um neuerlichen Beschwerden vorzubeugen. Fehler im Laufstil und Fußdeformitäten (Einlagen!) begünstigen die Entstehung des Läuferknies. Passt der Laufschuh nicht, kann es zu einer unbewussten Ausgleichsbewegung und damit zu einer Fehlbelastung kommen. Eine digitale Fußabdruckanalyse sowie eine Lauf- und Ganganalyse im Video sollten daher unbedingt durchgeführt werden. „Warm-up“ und „Cool-down“ sind bei Läufern die wichtigsten Maßnahmen der Prävention. Dabei sollte besonders die Außenseite des Beins gedehnt werden, beispielsweise durch Überkreuzen der Beine im Stehen und Vornüberbeugen.
Ein bei Läufern sehr häufiges Überlastungssyndrom ist die Entzündung der Achillessehne und der sie umgebenden Schleimhaut (Achillodynie). Die Achillessehne ist enorm hohen Belastungen ausgesetzt. Vor allem die dynamischen Spitzenbelastungen im Sport, die die Sehne aushält, sind bewundernswert. Wenn die Achillessehne schmerzt, muss sie also nicht immer gerissen sein. Doch eine Achillodynie kann das Vorstadium zu einem Achillessehnenriss sein. Daher sollte man die Behandlung auch nicht lange hinauszögern.
Die Entzündung und Verdickung der Achillessehne führt zu Ruheoder Belastungsschmerzen am Fersenbeinansatz.
Die typischen Zeichen der Entzündung, wie Erwärmung, Rötung und Schmerz, sind durch eine Untersuchung rasch diagnostiziert.
Durch die Schwellung hat die Sehne zu wenig Platz in ihrem Gleitschlauch, der Sehnenscheide. Dadurch entsteht eine Reibung, die die Achillessehne weiter schädigt. Die Gefahr eines Risses steigt. Für die Therapie der Achillessehnenentzündung stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Auf alle Fälle muss der Fuß ruhiggestellt werden. Schmerzund entzündungshemmende Medikamente sowie Salbenverbände lindern die Entzündung. Bewährt haben sich sowohl Kältewie auch Wärmetherapie. Physikalische Maßnahmen unterstützen den Heilungsprozess. In der Regel ist die Achillodynie mit konservativen Therapien gut heilbar. Bei chronischer Entzündung hat sich ein endoskopischer Eingriff bewährt: Zuerst wird die Sehnenscheide gespalten und die Sehne von Vernarbungen und schadhaftem Gewebe befreit. Nach etwa zehn Tagen wird eine KernpinResonanzTherapie (MBST) durchgeführt, um den Stoffwechsel der Sehnenzellen und damit deren Regeneration zu beschleunigen. Außerdem wird durch diese Behandlung die Achillessehne gefestigt und einer wiederkehrenden Entzündung vorgebeugt. Fersenpolster im Schuh sorgen für Druckentlastung.
Die Ursachen der Achillodynie sind vielfältig. Extrembelastungen, verkürzte Wadenmuskeln, ungeeignete Laufschuhe sowie Fußfehlstellungen fördern die Entzündung der Sehne. Mittels biomechanischer Laufanalyse kann eine Fehlbelastung eruiert werden. Schuheinlagen oder Beinachsentraining können das Problem lösen. Regelmäßige Dehnung der Wadenmuskel und gutes Aufwärmtraining helfen ebenfalls vorbeugend gegen Achillessehnenentzündungen.
Fußballer kennen sie und auch Läufer: Die Stressfraktur zählte früher zu den seltenen Sportverletzungen, kommt aber heute aufgrund allgemein steigender sportlicher Betätigung immer öfter vor. In der Regel bricht ein Knochen bei großer Gewalteinwirkung. Im Fall der Stressfraktur sind es andauernde, immer wiederkehrende Kleinbelastungen. Diese führen anfangs zu einer schmerzhaften Reaktion im Knochen oder Knochenmark. Aus den mikroskopisch kleinen Rissen entsteht ein Sprung. Irgendwann bricht der Knochen ohne Einwirkung einer großen Kraft von außen. Daher heißt die Verletzung auch „Ermüdungsbruch“. Hauptsächlich betroffen sind die Mittelfußknochen und das Schienbein.
Dumpfe bis einschneidende Schmerzen im Mittefußbereich vor allem beim Auftreten sind ein Alarmsignal. Der Fuß kann auch anschwellen.
Im Röntgenbild ist oft schon die Vorstufe der Fraktur als Verdickung der Knochenwand zu sehen. In der Magnetresonanztomografie- Untersuchung zeigt sich die Flüssigkeit im Knochen als sogenanntes Knochenmarködem.
In der Akutphase sollte durch Lymphdrainagen der Flüssigkeitsabtransport aus der betroffenen Region angeregt werden. Schmerzhemmende Medikamente und Entlastung des Fußes lindern weiter den Akutschmerz. Unter normalen Umständen heilt ein Stressbruch durch Schonung (und eventuell Ruhigstellung in einer Schiene oder einem Gipsverband) aus. Eine Operation ist selten notwendig. Allerdings muss unbedingt eine Analyse der Verletzungsursache gestartet werden.
Die Überbelastung, die schließlich zum Ermüdungsbruch geführt hat, muss eruiert werden. Eine digitale Ausmessung der Belastungszonen am Fuß kann solche Fehlbelastungen erklären. Gang- und Laufanalyse sowie Versorgung mit orthopädisch angefertigten Schuheinlagen sind wichtige Präventionsmaßnahmen. Wird die Belastung besser am Fuß verteilt, so kann eine neuerliche Stressfraktur vermieden werden. Für Sportprofis und Hobbysportler gilt: Die Grenzen der physiologischen Belastbarkeit im Training sollten nicht überschritten werden.
Das Schultergelenk ist eine sehr komplexe Struktur und anfällig für Verletzungen. Die Bewegung in der Schulter wird hauptsächlich durch eine Gruppe von Muskeln durchgeführt, die man unter dem Begriff „Rotatorenmanschette“ zusammenfasst. Im Wesentlichen sind dies die Sehnen jener Muskeln, die breitflächig am Schulterblatt ansetzen und zum Oberarmkopf ziehen. Diese Muskeln zentrieren auch den Oberarmkopf in der sehr flachen Gelenkspfanne am Schulterblatt. Dadurch entsteht ein ausgewogenes Gleichgewicht der Strukturen. Ist dieses Gleichgewicht gestört, geht der Oberarmkopf in eine falsche Richtung. Dies führt zu Entzündungen und im schlimmsten Fall zum Durchscheuern und Riss einer Sehne. Die Entzündung wird auch als „Einklemmungssyndrom“ oder „Engpass-Syndrom beziehungsweise „Impingement“ der Schulter bezeichnet. Dieses Impingement ist sehr schmerzhaft und führt oft dazu, dass der Arm gar nicht mehr gehoben werden kann. Durch diese oft lange andauernden Entzündungen entgleist auch der Stoffwechsel in der Schulter. Kalziumkristalle können ein echtes Kalkdepot bilden und damit den Platz unter dem Schulterdach noch enger machen. Darunter leidet auch die Elastizität der Sehnen. Am öftesten ist die Sehne des oberen Grätenmuskels, die Supraspinatussehne, betroffen. Permanent nach vorn und über Kopf ausgeübte explosive Bewegungen des Armes können zum Impingement führen. Ballsportarten, Tennis und Golf erhöhen daher das Risiko.
Typischerweise tritt der Schmerz abends und während der Nacht auf. Schlafen auf der betroffenen Seite ist schmerzhaft. Die Bewegung ist eingeschränkt.
Bei der Untersuchung zeigt sich eine deutliche Schwächung der Muskelkraft. Ein Kalkdepot ist im Röntgen sichtbar. Die MRI-Untersuchung zeigt dann das genaue Ausmaß der Schädigung.
Gegen die akute Entzündung kann Cortison injiziert werden. Dadurch wird aber die Verengung nicht behoben. Nur bei Impingement, das durch eine muskuläre Verspannung verursacht wurde, kann die Injektion das Problem auch dauerhaft lösen. Denselben Effekt haben entzündungs- und schmerzstillende Medikamente sowie Infiltrationen. Eine Fehlhaltung des Schultergürtels (die den Engpass fördert!) wird unter Anleitung eines Physiotherapeuten korrigiert. Sport kann zwar weiter ausgeübt werden, aber eine Reduktion der Übungen im Bereich der Schulter ist ratsam. Vor allem Überkopfbewegungen sollten vermieden werden.
Durch gezielte Übungen und Muskeltraining soll die Stellung des Oberarmkopfes verbessert werden. So vergrößert sich der Raum für die Sehnen unter dem Schulterdach. Überbelastung, zum Beispiel im Kraftsport, kann durch muskuläres Ungleichgewicht das Engpass-Syndrom fördern.
Im Extremfall kann ein Engpass-Syndrom chronisch werden und in Folge einer Degeneration der geschwächten Supraspinatussehne zum Riss der Rotatorenmanschette führen. Sind eine oder mehrere Sehnen gerissen, so ist bei einem Sportler eine Operation angesagt. In einem arthroskopischen Eingriff werden die abgerissenen Sehnen wieder genäht oder mit Spezialankern an den Knochen fixiert. Die Unterseite der Knochengräte wird dabei auch abgeflacht.
Die Schmerzen können vom Oberarm bis in die Hand ausstrahlen. Meist ist der Schmerz jedoch auf die Schulter und den seitlichen Oberarm lokalisiert.
Im Prinzip kann der Sehnenriss auch ohne Operation behandelt werden. Durch die konservative Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten, Infiltrationen und Physiotherapie lässt sich zwar eine Besserung erzielen, aber die Sehnen wachsen nicht zusammen. Daher kann die Beweglichkeit des Schultergelenks eingeschränkt bleiben.
Eine physikalische Therapie ist erforderlich und kann bis zu sechs Monate dauern. Sport mit Überkopfaktivitäten oder Kraftsport sollte frühestens nach sechs Monaten durchgeführt werden.